Neustadt in Holstein, 11. Dezember 2023: Im November letzten Jahres wurde mit dem Bau der
Energiezentrale im Neustädter Hafen begonnen. Nach Fertigstellung des Rohbaus Anfang 2023 wurde nun am 13. Dezember 2023 die technische Komponente der Energiezentrale – die Meerwasser-Wärmepumpe – geliefert.
Aus Dänemark kommt das Herzstück der Energiezentrale im neu entstehenden Quartier an der Hafenwestseite in Neustadt in Holstein: die Meerwasser-Wärmepumpe. Mit einer Größe von 5,3 m Länge, 2,5 m Breite, 2,2 m Höhe und einem Gewicht von rund 9 Tonnen, wird die Pumpe am 13. Dezember 2023 mittels eines Krans eingebracht. Von der Firma Johnson Controls hergestellt und in Hoejbjerg, Dänemark gefertigt, wird die Meerwasser-Wärmepumpe mit einem Tieflader von Dänemark nach Neustadt in Holstein transportiert. Dabei handelt es sich um eine 2-stufige Wärmepumpe mit 2 Verdichtern und einer Heizleistung von 700 kW. Die Heizwasservorlauftemperatur beträgt 72 Grad Celsius; der COP ist größer 3, was eine große Effizienz auszeichnet.
Dank der hochmodernen Technologie der Wasser-Wasser-Wärmepumpe lässt sich bis zu vier Grad kaltes
Wasser aus der Neustädter Bucht effizient auf Temperatur bringen. Über einen Wärmetauscher wird dann die Wärme in das neu errichtete quartierseigene Netz geleitet. Ergänzt wird die Meerwasserwärmepumpe durch die Nutzung von Abwärme aus dem nahegelegenen Müllheizkraftwerk, einen Spitzenlastkessel sowie einen Wärmespeicher. Mit der Lieferung der Meerwasser-Wärmepumpe wird ein weiterer wichtiger Meilenstein für die energetische Umgestaltung des Zukunfts-Quartiers an der Hafenwestseite in Neustadt in Holstein umgesetzt. Geplant ist der Probebetrieb für 2024, die Inbetriebnahme der Energiezentrale für 2025. Der Ausbau des Wärmenetzes wird sich voraussichtlich bis ins Jahr 2026 erstrecken.
Über die Meerwasserwärmepumpe
Die Stadtwerke Neustadt in Holstein (SWNH) realisieren im Hafenquartier Neustadt in Holstein ein besonders klimafreundliches Konzept zur Wärmeversorgung. Hier entsteht eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit hohem Innovationsgrad und Vorbildcharakter. Dafür ist ein Wärmenetz mit neuestem technischem Standard und einem Anteil erneuerbarer Energien von ca. 70% geplant. Das Herzstück ist der Bau der ersten Meerwasser-Wärmepumpe in einem größeren Wärmenetz in Deutschland. Sie wird Meerwasser aus der Ostsee als natürliche Ressource zur Wärmeerzeugung nutzen. Nähere Informationen liefert die Projektwebsite unter www.meer-wärme.de. Unterstützt werden die SWNH dabei vom Architekturbüro Köhler, der Averdung Ingenieure & Berater GmbH, der Johann Christoffers GmbH & Co. KG sowie der HIC Hamburg Institut Consulting GmbH.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.