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Kommunale Partner gründen gemeinsames Kommunalunternehmen zum Betrieb einer Klärschlammtrocknung

Neustadt in Holstein, 13. Dezember 2023
Zuletzt haben die Stadtverordneten der Stadt Neustadt in Holstein am 14. Dezember der Gründung eines gemeinsamen Kommunalunternehmens zum Betrieb einer Klärschlammtrocknung zugestimmt.  Der Zweckverband Ostholstein (ZVO), die Stadt Neustadt in Holstein und der Zweckverband Karkbrook (ZVK) wollen gemeinsam neben dem Müllheizkraftwerk (MHKW) in Neustadt in Holstein eine Klärschlammtrocknungsanlage errichten und betreiben. Das Vorhaben hat ein Investitionsvolumen von rund 7 Mio. EUR. 

Zur Gründung der „Klärschlammtrocknung Neustadt” als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) unterzeichnen Bürgermeister Mirko Spieckermann (Stadt Neustadt in Holstein), Herr Frank Spreckels (ZVO) und Frau Uta Sablobwski (ZVK) am 19. Dezember die gemeinsamen Verträge. Vorstand des Kommunalunternehmens wird Michael Rakete, Geschäftsbereichsleiter der Abfallwirtschaft des ZVO. 

 „Die genehmigte Größe der Anlage beträgt den Angaben zufolge 15.000 Jahrestonnen. Die geplante zu trocknende Klärschlammmenge liegt aktuell bei rund 12.000 Tonnen. Im Ausbauzustand sollen es rund 13.500 Tonnen sein“, führt Frank Spreckels anlässlich der Unterzeichnung aus. „Als kommunale Entsorger aus Ostholstein wollen wir die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam angehen und mit einem nachhaltigen Entsorgungskonzept punkten“, so Uta Sablowski.

Bürgermeister Mirko Spieckermann ergänzt aus Sicht der Stadt Neustadt in Holstein: „Für unsere Bürgerinnen und Bürger bedeutet dieses nachhaltige Projekt Gebührenstabilität, denn es wirkt den steigenden Kosten in der Klärschlammentsorgung entgegen.“ „Die Anlage soll die Abwärme des MHKW nutzen. Die Partner erwarten eine Reduzierung der Gesamtmenge auf bis zu 3.600 t/a und um 80 Prozent der notwendigen Transporte“, ergänzt Heiko Gerstmann, Leiter des Abwasserbetriebs der Stadtwerke Neustadt in Holstein (SWNH).

Zum Projektstatus erklärte Hanna Liedtke, Geschäftsbereichsleiterin der ZVO Entwässerung, dass die Ausführungsplanung und Vorbereitung der Ausschreibung beauftragt sei und aktuell ausgearbeitet werde. Bis Mitte 2025 soll die Anlage fertiggestellt sein. 

Über das Projekt

Anfallender Klärschlamm kann aufgrund zu hoher Kupferwerte nicht auf Feldern bzw. in der Land-wirtschaft genutzt, sondern muss ordnungsgemäß entsorgt werden. Dadurch müssen ca. 12.500 Tonnen Klärschlamm pro Jahr nach Hamburg und Sachsen-Anhalt gefahren werden.

Für rund 7 Mio. EUR soll Ende 2024 in der Nähe des Müllheizkraftwerks eine Klärschlamm-trocknungsanlage entstehen. Diese nutzt die günstige, umweltneutrale Wärmequelle aus dem örtlichen Müllheizkraftwerk. Durch die Trocknung des Klärschlamms soll Masse reduziert, dessen Brennwert erhöht und Transportkosten gesenkt werden – schätzungsweise sinken die notwendigen Transporte um 80 Prozent, CO2-Emissionen um über 50 Prozent. Durch die Nutzung der überschüssigen Wärme (Abwärme) aus dem Müllheizkraftwerk steigt wiederum die Energieeffizienz des MHKW.

Der Klärschlamm aus dem Einzugsgebiet wird nach Angaben der kommunalen Partner seit 2004 in mehreren Verbrennungsanlagen verbrannt. Die Entsorgung des getrockneten Klärschlamms werde öffentlich ausgeschrieben. Mit Blick auf das gemäß Klärschlammverordnung bis zum Ende des Jahres zu erstellende Konzept zur Phosphorrückgewinnung sei weiterhin eine Verbrennung des getrockneten Klärschlamms mit einer Phosphorrückgewinnung aus der Asche vorgesehen. Sollten sich zukünftig andere Verfahren für die Phosphorrückgewinnung durchsetzen, wollen die Partner dies prüfen und den Entsorgungsweg gegebenenfalls anpassen.

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