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2024 08 08 Pressefoto Fahrplan Zur Wärmewende In Neustadt In Holstein ©swnh

Neustadt in Holstein: Der Fahrplan zur Wärmewende steht

Neustadt in Holstein, 08.08.2024. Mit dem novellierten Energiewende- und Klimaschutzgesetz (EWKG)
verfolgt das Land Schleswig-Holstein das Ziel, bis 2040 treibhausgasneutral zu sein. Die Stadt Neustadt in
Holstein gilt als Unterzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums und muss bis Ende 2024 einen
Wärme- und Kälteplan vorlegen.


Das selbst gesteckte Klimaziel der Stadt Neustadt in Holstein lautet Klimaneutralität bis zum Jahr 2035.
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die kommunale Kälte- und Wärmeplanung (KWP). Die Stadt
Neustadt in Holstein hat die Stadtwerke als Eigenbetrieb mit der Erstellung des Wärmeplans beauftragt.
Das Hamburg Institut hat den Prozess unterstützt. „Unsere Bürgerinnen und Bürger brauchen Sicherheit
und Orientierungshilfen“, erklärt Bürgermeister Mirko Spieckermann. „Sie müssen wissen, wo eine
zentrale Wärmeversorgung entstehen kann und wo Eigentümer selbst aktiv planen müssen. Zudem
haben wir einen Fahrplan entwickelt, wie wir bis 2035 das gesteckte Klimaziel erreichen und die 26.000 t
Treibhausgas-Emissionen aus der Wärmeversorgung der privaten Haushalte auf nahezu null reduzieren.“


Im Rahmen einer Bestandsanalyse wurden Energie- und Treibhausgasbilanzen erstellt sowie potentielle
erneuerbare Energiequellen in der Region bewertet. Aktuelle und zukünftige Energiebedarfe wurden
ermittelt und mögliche Einsparpotentiale analysiert. Mithilfe eines Zielszenarios wurden Maßnahmen zur
Umsetzung erstellt und wirtschaftlich bewertet, sozusagen der Fahrplan zur Gestaltung der
klimaneutralen Wärmeversorgung. Ergebnis ist die Wärmewendestrategie, die für das gesamte
Stadtgebiet von Neustadt in Holstein sechs Eignungsgebiete und sechs Prüfgebiete für Wärmenetze
sowie zwei Sanierungsgebiete aufzeigt. „Nicht für alle Haushalte ist ein Wärmenetz wirtschaftlich
sinnvoll“, so Lena Schmölcke, stellvertretende Werkleiterin der Stadtwerke Neustadt in Holstein und
Projektleiterin für die KWP, „In den Teilen der Stadt, in denen sich Wärmenetze aus verschiedensten
Gründen nicht lohnen, wird es stromgeführte Lösungen geben. Auch denen, die an kein Wärmenetz
angebunden werden können, werden wir Lösungen anbieten“.


Felix Landsberg, der als Berater vom Hamburg Institut, den Prozess begleitet hat, betont: „Die
kommunale Wärmeplanung gibt Neustadt in Holstein Handlungsoptionen und Maßnahmenvorschläge
für die künftige Gestaltung der klimaneutralen Wärmeversorgung an die Hand. Insbesondere dem
weiteren Ausbau der Wärmenetze kommt dabei hohe Bedeutung zu. Hier haben die Stadtwerke bereits
wichtige Planungen und Projekte angestoßen. Mit dem Wissen über weitere Potenziale innerhalb des
Stadtgebiets lässt sich der Ausbau gezielt vorantreiben. Anhand der im Rahmen der Wärmeplanung
geschaffenen Datengrundlage können die Verwaltung und die Stadtwerke nun mit weiteren Akteuren
konkrete Umsetzungsmöglichkeiten erarbeiten und in die Wege leiten.“

Ein Erfolgsfaktor liegt dabei in einer breiten öffentlichen Akzeptanz. Es muss sichergestellt werden, dass die Interessen aller Beteiligten der Stadt berücksichtigt und diese informiert werden.

Uns war es von Beginn an wichtig, unsere Vorgehensweise und Ergebnisse im Rahmen der kommunalen
Kälte- und Wärmeplanung transparent zu vermitteln“, bestätigt auch Bürgermeister Spieckermann. Im
Zuge der Bürgerbeteiligung gab es eine Auftaktveranstaltung im Sommer 2023. Es folgten regelmäßige
Arbeitsgruppen mit ausgewählten lokalen Praxispartnern bis zur Beratung des Wärmeplans im Planungs-,
Umwelt- und Bauausschuss am 02.07.2024.


„Der Beschluss führt nicht zu einer Ausweisung von Gebieten zum Neu- oder Ausbau von Wärmenetzen
oder als Wasserstoffnetzausbaugebiet“, stellt Lena Schmölcke hervor. „Das Gebäudeenergiegesetz (GEG)
findet erst einmal keine Anwendung.“ Der vollständige Abschlussbericht ist online auf der Homepage
der Stadt Neustadt in Holstein (www.stadt-neustadt.de) im Bürgerinformationssystem oder nach
Terminabsprache im Rathaus einzusehen. Endgültig beschlossen werden soll die kommunale Kälte- und
Wärmeplanung von der Stadtverordnetenversammlung voraussichtlich im September.

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